MATZAB.TV

Im Laufe der Jahre habe ich Texte geschrieben, Ausstellungen gemacht, Archivalien gesammelt und Fotos, Drucke oder Filme gemacht. Ich möchte zumindest einen Teil dieser Recherche auf MATZAB.TV zeigen. Die Seite soll eine wachsende Plattform, ein Verkehrsknoten, ein Archiv sein. Schwerpunkte sind der Matzleinsdorferplatz, die Geschiche der Geschichtswerkstätten (geschichtsbaustellen), Verkehr, schmutz&sauberkeit, sowie Kapitalismuskritik (feuerwerk). Auf MATZAB.TV werde ich Filme zeigen. Verkehrsfilme, Filme über Arbeit, über Nichtarbeit, über Baustellen der Stadt, der Kunst, der Ordnung. Abgerundet ist MATZAB.TV mit einem unsortierten SHOP.

BOOK

Ich habe 2010/2011 eine schriftliche Arbeit zur Geschichte des Matzleinsdorferplatzes verfasst; diese Arbeit dient mir als Art Notizbuch und Index für meine künstlerische Arbeit. 2014 absolvierte ich das Master-Studium „Master of Arts in Critical Studies“ mit einer wissenschaftlichen Arbeit zur „Geschichte der Geschichtswerkstättenbewegung in Österreich“.

Beide Arbeiten möchte ich zusammen fügen, mit Schmutz&Sauberkeit ergänzen und als schönes Kunstbuch verlegen.

FEST

Am Matzleinsdorferplatz steht ein FEUERWERK. Im ehemaligen Feuerwerksladen organisierte ich bereits 2012 ein Ausstellungsprogramm, Spaziergänge, Diskussionen und Konzerte. Im Frühsommer 2016 werde ich das FEUERWERK wieder nutzen. Ein Festspiel.

Mit Geschichte beginnt das Flattern. Leicht und Blöd. Worte lösen sich, Möglichkeiten zischen durch die Luft. Witzraketen steigen. Zwanglose Heiterkeit. Wir schlagen Purzelbäume, Grasbüschel brechen durch. Im Nebenzimmer: Risse, Sprünge, Zweifel. Die mächtigen Häuser? Ruinen. Ein schöner Farn wächst dort. Was alles schon war und wie sich alle wundern.

GESCHICHTSBAUSTELLE MATZLEINSDORFERPLATZ

In den Geschichtswerkstätten („Grabe, wo du stehst“) haben Laien und Wissenschafter_innen in Gruppenarbeiten Lokalgeschichte, Alltagsgeschichte, Lebensgeschichte oder Arbeiter_ innenGeschichte erforscht, neue Methoden der Geschichtsarbeit entwickelt und kollektiv Ausstellungen, Publikationen oder Feste organisiert.
An diese Geschichte knüpfe ich mit meinem Konzept der „Geschichtsbaustelle“ („Baue, wo du stehst“) an. Ich hab ein Oral-History Projekt konzipiert, in dem ich gemeinsam mit Bauarbeitern und Anrainer*innen des Platzes die Baugeschichte des Verkehrsbauwerks erforsche.

Wer baute den Matzleinsdorfer Platz? Unter welchen gesellschaftlichen und technischen Voraussetzungen erfolgte diese Arbeit? Was aßen die Arbeiter? Welche Witze erzählten sie? Wie war der Blick von Passanten und Passantinnen auf die Baustellen der 1950er und 1960er Jahre? Wie lebte und wie lebt es sich am Matzleinsdorferplatz?

Ich habe Interviews durchgeführt. Mitte März werden die Resultate in Form einer kleinen Ausstellung präsentiert.

Linda Clarke, Christine Wall und Olivia Muñoz-Rojas (University of Westminster) haben unter dem Titel „Constructing post-war Britain“) mehrere große Bauprojekte der Nachkriegszeit in Großbritannien untersucht. Ihre Beweggründe und Projektziele möchte ich zitieren. Sie beschreiben ganz treffend auch den Projektrahmen der „Geschichtsbaustelle Matzleinsdorferplatz“:

„The built landscape of the British Welfare State was construc- ted in the three decades after the Second World War, when new forms of housing, the use of industrialised techniques, the New Towns, schools and hospitals, refineries, power stations, cultural monuments and motorways all contributed to a historically distinct built environment.“
„The aim of the research is both to gain a greater understanding of the process of change within the construction industry during these decades and to higlight the role that construction workers played in the creation of the postwar built environement.“
(Preface of: Wall C., Clarke L., McGuire C., and Muñoz-Rojas O. (2012e) Building the M1 Motorway, London: ProBE, 42pp)