PRE OPENING: VOR DER WAHL IST NARWAL

INSTALLATION: von Andi Dvořák
ORT: FEUERWERK, Gudrunstraße 196b
ZEIT: ab 19. April

wir haben den wal
andi dvorak hat für die ausstellung "Aufgerissenen Auges: Transmanieristische Reaktionen" einen narwal gemacht. dieser narwal hängt jetzt im feuerwerk. hängt der wal vor dem feuerwerk ist der laden geöffnet. kommt vorbei!

vor seelenkonskription und einführung der hausnummern zur erfassung von bevölkerung dienten hauszeichen und häusernamen zur orientierung. in der grünen vorstadtgemeinde matzleinsdorf hängten viele schilder.



zitiert aus dem unveröffentlichten manuskripiert: "die große geschichte des wiener matzleinsdorferplatzes":

Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts war es zu einem enormen Anstieg der Bautätigkeit in den Vorstädten, insbesondere entlang der wichtigen „Kommerzialstraßen“ gekommen. Von 301 Häusern im Jahr 1766 wuchs Wieden auf 519 Häusern im Jahr 1797. Im Jahr der großen französischen Revolution existierten in Wieden 36 Gaststätten entlang der Straße gen Triest.
Die Häuser trugen noch durchwegs alte Häusernamen zu den jungen Konskriptionsnummern. Erstmals war die Nummerierung der Häuser durch ein Patent von Josef II. im Jahr 1770 erfolgt. „Diese sollten die Briefzustellung und die Rekrutierung durch das Militär erleichtern.“ Mit schwarzer Farbe wurden die Nummern und auch die Straßennamen auf die Häuser gepinselt. 1795 und 1821 fanden in der Stadt Umnummerierungen statt. In einer Auflistung des Jahres 1829 besitzen viele Häuser Matzleinsdorfs zu ihren Hausnummern auch klingende Namen: Zum goldenen Fassel (3), Zum weißen Lamm (4), Zum grünen Thor (5), Zum rothen Engel (6), Zum grünen Jäger (7), zum braunen Hirschen (8), Zum goldenen Mond (9), Zum Mohren (10), Zur grünen Weintraube (11), Zur Flucht nach Ägypten (12), Zur grünen Linde (13), Zur goldenen Rose (14), Zum weißen Kreuz (15), Zu den drey Lilien (17), Zur goldenen Birne (18), Zum schwarzen Bären (19), Zum weißen Schwan (20), Zu den sieben Khurfürsten (21/Einkehrwirtshaus von Konrad Holzmeister), Zum Salzküsel (22/Einkehrwirtshaus von Johann Furchheimer), Zum goldenen Stuck (29), Zum schwarzen Ochsen (30), Zum guten Hirten (31), Zum schwarzen Adler (32), Zum goldenen Pflug (35), Zum goldenen Ring (36), Zum schwarzen Bock (37), Zu den drey Laufern (38) Zum goldenen Adler (39), Zur goldenen Krone (41), Zum goldenen Engel (42), Zu den drey Haken (43), Zu den drey Königen (44), Zum schwarzen Elephanten (45), Zum heil. Geist (46), Zum goldenen Stern (47), Zur Uhr (48), Zum weißen Wolf (49), Zum steinernen Krug (50), Zum goldenen Löwen (51) Zum weißen Ochsen (52, Grundgerichtsgebäude), Zur blauen Änte (55, Gasthaus), Zur goldenen Sonne (56), Zum goldenen Brunn (57, Wundarzt). Abseits der Matzleinsdorfer Haupstraße sind nur seltener Hausnamen angeführt. Mehrere finden wir noch auf der Brunngasse: Zu den drey Rosen (65), Zum grünen Kranz (67), Zur heil. Dreyfaltigkeit (72), Zum rothen Anker (74), Zu Maria Tafel (75), Zum blauen Stern (80), Zum heil. Florian (82), Zum rothen Thor (83), Zum guten Brunn (86), (Der Hühnerhof genannt) (87, Floriani-Bad). Auf der Reinprechtsdorferstraße war Haus Nr. 91 als „Zur weißen Rose“, in der Ziegelofengasse Nr. 100 als „Zum goldenen Luchsen“ und in der Siebenbrünnerwiese Nr. 103 als „Zum Einsiedler“ und Nr 104 als „Zur heil. Dreyfaltigkeit“ bekannt. Der Hausname wurde bildhaft auf kunstvollen Haus- und Geschäftsschildern dargestellt oder in Form von Geschäftszeichen am Gebäude angebracht. Im Wien Museum sind einige solche Schilder und Zeichen ausgestellt.Aus farbig bemalten Metall besteht das schöne Hauszeichen „Zum Roten Igel“ von der Wiedner Hauptstraße Nr. 73. Es stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, vermutlich aus der gleichen Periode existiert noch ein amüsantes Geschäftszeichen „Zum schmeckenden Wurm“, aus dem ersten Wiener Bezirk. „Das Geschäftszeichen der dort untergebrachten Material- und Spezereihandlung, zeigt ein Mischwesen aus einem Lindwurm mit einem Krokodil, das als Requisit häufig in Apotheken hing.“ Das rund 2 Meter große 'Reklamemodell' besitzt einen schlanken Körperbau, vier Krokodilbeine und ein äußerst freundliches Gesicht mit grossen Kulleraugen, der Mund ist lächelnd halb geöffnet und die schmeckende rote Zunge liegt gut sichtbar ein wenig gestreckt im umzahnten Maul des Tieres.