GESCHICHTSBAUSTELLE

Die Auseinandersetzung mit dem Matzleinsdorferplatz ist ein Nachdenken über Geschichte und ihre theoretischen wie praktischen Möglichkeiten - insbesondere habe ich zur Geschichte der Geschichtswerkstätten geforscht und probiert in kritischer Anlehnung an die Geschichtwerkstätten (Stichwort: Grabe wo du stehst.) das Konzept der Geschichtsbaustelle (Stichwort: Baue wo du stehst!) zu entwickeln.

Geschichtswerkstätten entstanden im deutschsprachigen Raum ab den späten 70er Jahren. Ähnliche Bewegungen gab es zuvor in England (History Workshop) oder in Schweden (Gräv där du står).


[verkehrsbaustelle matzleinsdorferplatz, 2. hälfte 1960er jahre; © bildarchiv austria ]


Die heterogenen Gruppen teilten ein Interesse an einer "Geschichte von unten", an einer "anderen Geschichte" - oft bestand ein Interesse an lokaler Geschichte, Geschichte von Stadtteilen oder von speziellen Orten der Arbeit. Ebenso passierte in den Geschichtswerkstätten eine Abwendung von so genannter Ereignisgeschichte oder einer Geschichte "großer Männer" und ihrer Staatsaktionen; große Erzählungen gerieten in den Geschichtswerkstätten in die Kritik. Dafür passierte eine Hinwendung zu Alltagsgeschichte, zur Geschichte der "einfachen Leute" oder ganz allgemein zur "eigenen Geschichte". Ausdruck dieser Verschiebung war ein innovativ-kritischer und experimenteller Umgang mit Quellen. Das betrifft auch die Arbeit mit Oral History.



ZWEIFELTOWER


[ landschaft mit zweifeltower, feuerwerk und distel. (zur geschichte der geschichtswerkstättenbewegung); installation jänner 2014, akbild wien ]




SCHALLABURG


[ baue wo du stehst: installation in der ausstellung "die 70er - damals war zukunft" in der schallaburg ]




IF YOU WORKED HERE


[ arbeiter*innen-selbstuntersuchung in einem kindermuseum, 2014-2015 ]




AMS

[ geschichtsbaustelle ams ]